Das nuraghische Heiligtum Santa Cristina bei Paulilatino

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Nuraghischer heiliger Brunnen von Santa CristinaAuf der Basalthochebene von Abbasanta, inmitten eines Waldes aus Eichen und Olivenbäumen, zeigt sich die archäologische Fundstätte Santa Cristina, ein Gebiet von zirka einem Hektar, das neben einem der schönsten heiligen Brunnen Sardiniens, in architektonischer Hinsicht, einige Ruinen alter Hütten, eine Nuraghe, eine christliche Kirche und einige „cumbessìas”, Behausungen für Pilger, einschließt.
Das Gebiet teilt sich in zwei Zonen, Nord-Ost und Süd-West, getrennt durch die Kirche Santa Cristina und durch ihre cumbessìas.  Die erste ist die Zone, wo der nuraghische heilige Brunnen, oder Brunnentempel, liegt. Er ist in einem sehr guten Zustand und wurde aus Basaltstein am Ende der Bronzezeit, zwischen dem 13. und 11. Jhd. v. Chr., zum Zelebrieren des Wasserkultes gebaut. Er besteht aus einem Vorplatz, einer Treppe und einem unterirdischen Raum. Vom Vorplatz sind leider nur noch Steinreihen geblieben, die die Form eines Schlüsselloches bilden, diese sind wiederum von einem ellipsenförmigen Rahmen („thémenos”) umgeben.
Der Treppenraum mit einem trapezförmigen Umriss besteht aus 25 rechteckigen Stufen, die langsam immer kürzer werden (von 3,47m der ersten Stufe bis 1,40 m der letzten Stufe). Die Treppe hat eine Decke mit Stufen, die diese wieder aufnimmt. Der Raum zu dem man kommt, mit einem Durchmesser von zirka 2,50 m und einer Höhe von fast 7 m, besteht aus präzisen rechteckigen Bruchsteinen, die eine versetzte Wand entstehen lassen. Auf dem Boden des unterirdischen Raumes befindet sich die Quelle, heute noch aktiv, während man oben ein rundes Loch sehen kann, durch das das Licht einfällt.
Außerhalb des thémenos finden wir Steinreihen, die eine runde Hütte mit einem Durchmesser von zirka 10 m bildeten, auf deren „Wänden” sich eine Sitzgelegenheit befindet, ein Detail, das ihr den Namen „Versammlungshütte” gegeben hat: die Struktur war wahrscheinlich für die Diskussionen der Nuraghengemeinschaft vorgesehen. An diese Hütte grenzt ein anderer kleinerer runder Raum und um ihn herum liegen viele Ruinen von runden, rechteckigen und viereckigen Hütten, die man als Behausungen der Zuständigen für den Kult und die Werkstätten interpretieren kann.
Nuraghe von Santa CristinaDie südwestliche Zone, zirka 200 Meter von ersterer entfernt, schließt hingegen eine eintürmige Nuraghe und Ruinen von Behausungen ein. Die Nuraghe stammt wahrscheinlich aus einer Zeit vor dem Brunnen: sie wurde mit einfach geschliffenen Steinen gebaut. Die umliegenden runden und rechteckigen Bauten sind aus unterschiedlichen Epochen, einige aus der romanischen Zeit, was man aus den Funden ableiten kann.
Zwischen den beiden Zonen befindet sich der moderne kirchliche Bereich, bestehend aus der kleinen Landkirche, die im Mittelalter um das 13. Jahrhundert von den Kamaldulensen erbaut wurde und aus 30 kleinen Häusern, die „cumbessìas” oder „muristenes”, die in den neun Gebetstagen um das Fest der Heiligen, das am zweiten Sonntag im Mai gefeiert wird, von den Gläubigen bewohnt werden. Die Kirche ist einschiffig und das heutige Erscheinungsbild ist das Resultat verschiedener Erneuerungen im Laufe der Jahrhunderte.

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