Die Kirche San Leonardo di Siete Fuentes befindet sich mitten im Grünen in einer Höhe von fast 700 Metern am Hang des Montiferru. Sie liegt am Rande der Straße, die von Santu Lussurgiu nach Macomer führt, im Thermalort San Leonardo di Siete Fuentes: der kleine Ort hat seinen Namen aus der spanischen Zeit, aufgrund seiner sieben Brunnen, deren Wasser sehr leicht ist und harntreibende Wirkung aufweist.
Die Kirche wurde um das 12. Jahrhundert von den Mönchen des Hospitalordens vom heiligen Johannes von Jerusalem gebaut, der später den Namen Souveräner Malteserorden trug, und im 16. Jhd. errichteten sie an diesem Ort auch eine Kirche und zwei Klöster, eines für Mönche und eines für Schwestern.
Die Kirche war zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert fast vollkommen zerstört und wieder aufgebaut worden, mit Ausnahme eines Teiles der Fassade, die man unter der aktuellen Fassade erkennen kann, und eines Teiles der südlichen Mauerstruktur. Die danach folgenden Eingriffe zur Erhaltung des Gebäudes haben seine Struktur respektiert, also sehen wir die Kirche so, wie sie im 15. Jhd. war, in einem diskret erhaltenem Zustand: Sie ist in Steinblöcken aus Trachyt und Basalt gebaut und ihre Fassade hat zwei Tore, wobei das ältere der beiden zugemauert wurde. Auf der rechten Seite wurden zwei Maltakreuze realisiert, ein drittes befindet sich auf der Bronzeglocke. Über dem romanischem Stil der ersten Konstruktion liegt der gotische Wiederaufbau. Die Struktur ist einschiffig, der Glockengiebel wurde im 15. Jhd. realisiert. Eine der Geschichten, die man sich über diesen Ort erzählt, ist die des Guelfo della Gherardesca, einer der Söhne des pisanischen Adligen und Politiker Graf Ugolino. Er lebte während des 13. Jahrhunderts und seine Familie hatte großen Besitz auf der Insel. Nach dem, was man sich erzählt, bot er nach dem Mord seines Vaters und seiner Brüder den pisanischen Truppen die Stirn, fing einen der Mörder, Giovanni Gubatta, und erwürgte ihn. Dann jedoch, von den Pisanern besiegt, schweifte er auf der ganzen Insel herum, bis er Unterschlupf im Kloster San Leonardo de Siete Fuentes gefunden hat, wo er bis zu seinem Tode blieb.