Oben auf einem Basalthügel, wenige Kilometer von Cuglieri entfernt, ragen die Reste der Burg von Montiferru empor. Casteddu Etzu („alte Burg” auf Sardisch) ist eine Ruine, bestehend aus Türmen und Mauern sowie aus unterirdischen Räumen, die früher möglicherweise Zisternen waren. Von der Ruine aus hat man einen wunderbaren 360 Grad Blick auf Montiferru und seine Küste.
1186 lies Ittocorre, Bruder des Herrschers des Judikats von Torres, die Burg bauen, um die Grenze zum Judikat Arborea zu beschützen: trotzdem wurde im 13. Jahrhundert die Burg zusammen mit den anliegenden Gebieten vom Herrscher Mariano II. an das Judikat von Arborea angeschlossen. Im 13. Jahrhundert verlor die Burg mit dem Wechsel der Vorherrschaft auf der Insel an die Aragoner seine Verteidigungsfunktion und wechselte einige Male Besitzer, bis sie im 15. Jahrhundert in die Hände der spanischen Familie Zatrillas fiel, in dessen Besitz die Burg bis 1670 blieb, das Jahr, in dem die Burg verlassen wurde.
Die Geschichte erzählt, dass 1668 Francesca Zatrillas, Marchesin von Laconi und Ehefrau von Agostino von Castelvì, in die Burg geflüchtet sei, um dem Gesetz zu entkommen, denn sie war angeklagt, ihren Ehemann ermordet und bei dem Komplott gegen den Vizekönig Camarassa teilgenommen zu haben. Die Marchesin schaffte es dann zu fliehen und mit dem Schiff nach Livorno zu fahren.
Eine andere Legende erzählt, dass die Familie des letzten Burgherren in einer Schlacht vernichtet worden sei und dass die einzigen Überlebenden der jüngste Sohn und sein Kindermädchen waren. Sie sollen sich bis zu ihrem Tode in den unterirdischen Räumen versteckt haben. Es scheint, dass man in windigen Nächten immer noch die Klagelieder, die das Kindermädchen dem Jungen sang, hören kann.